Bereit für einen Bürgerentscheid!

Viele Asperger Bürger sagen „Nein!“ zu den städtischen Abrissplänen und setzen sich für den Erhalt ihres „Bädle“ ein. Die Stadtverwaltung hat mit einer schwarz-grünen Mehrheit des Gemeinderates Ende Oktober 2016 die Lehrschwimmhalle angezählt. Und verbunden mit dem Schicksal der beliebten Sportstätte auch die Zukunft von seit rd. fünf Jahrzehnten vor Ort etablierten Vereinen, der Schwimmausbildung, den Schulsport, Training, Rettungsschwimmen, soziales Engagement und Jugendarbeit.

Wir wissen noch nicht, was das Jahr und die Zukunft bringen. Wir, die Asperger Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft und die befreundete Schwimmabteilung des TSV Asperg (zusammen rd. 400 Mitglieder) wissen aber für was wir seit Jahren stehen und dass wir die engagierte Vereinsarbeit nebst Vereinsleben nicht so einfach sterben lassen …

Entsprechend unserer DLRG-Leitsätze können wir es nicht wortlos akzeptieren, dass ein Hallenbad – und damit eine sinnvolle Sport- und Ausbildungsstätte – unwiederbringlich geschlossen und Vereinsarbeit ersatzlos dem Erdboden gleichmacht wird, welche jahrzehntelang mit viel ehrenamtlicher Zeit, Einsatz und auch Geld aufgebaut und erhalten wurde. Auch für zukünftige Generationen soll das „Bädle“ als Dreh- und Angelpunkt und das Schwimmen vor Ort in Asperg erhalten bleiben.

Aus diesem guten Grund haben der TSV Abt. Schwimmen und die DLRG OG Asperg noch 2016 eine Unterschriftensammlung für eine Petition zum Erhalt der Lehrschwimmhalle und gegen den „Abriss-Gemeinderatsbeschluss“ gestartet, die gegebenenfalls einen Bürgerentscheid zum Ziel hat, wenn es keine anderen Lösungen gibt.

In den vergangenen Wochen haben wir generationsübergreifend unglaublich viel Zuspruch und Zustimmung erhalten. Dafür herzlichen Dank! Besonderen Dank an alle Bädle-Befürworter, Eltern, Familienmitglieder und Freunde, die für viele Kinder und Jugendliche, die beim Bürgerbegehren nicht mitgezählt werden, und kommende Generationen unterschrieben und ihnen damit eine Stimme verliehen haben.

Am vergangenen Montag (16.01.) haben TSV Abt. Schwimmen und die DLRG der Stadtverwaltung Asperg die Petition mit 1360 Unterschriften übergeben. Damit ist die erforderliche Anzahl an Unterschriften für ein Bürgerbegehren mehr als deutlich erreicht worden.

Im Vorfeld hat man es leider nicht für notwendig erachtet, sich mit Betroffenen, den Schulen und Vereinen, direkt an einen Tisch zu setzen. Es wurde versucht zügig vollendete Tatsachen zu schaffen, die, wie es sich gezeigt hat, nicht im Sinne aller Asperger sind.

Viele Fragen blieben bis heute unbeantwortet und man muss daher erschwerend feststellen, dass man sich über den ersatzlosen Abriss des „Bädles“ hinaus keine Gedanken über die zukünftige Umsetzung des geltenden Bildungsplans für die Schulen und die Zukunft der Vereine gemacht hat. Man nimmt offensichtlich den Verzicht von Unterricht und das Sterben der Vereine in Kauf.

Das wollen wir gemeinsam verhindern. Und dafür haben zahlreiche Asperger unterschrieben. Aus vielen Gesprächen hat man außerdem erfahren, dass es für viele Mitbürger unverständlich ist, dass man es 10–20 Jahren versäumt hat einen Sanierungs- und Rücklagenplan für den Erhalt / Neubau der bekanntermaßen schon lange maroden Asperger Sportstätten zu erstellen, umzusetzen und jetzt der Bevölkerung erzählt, dass man heuer dafür kein Geld hat. Es wird Zeit die Prioritäten neu zu ordnen. Ansonsten wird in wenigen Wochen nicht nur in der Asperger Schwimmhalle für immer das Licht ausgehen, sondern im schlechtesten Fall auch bei der DLRG und dem TSV.

Die Vorstellung zahlreicher Asperger von zukünftiger Stadtentwicklung sieht allerdings anders aus. Viele Bürger haben hierfür mit ihrem guten Namen unterzeichnet und sagen klar und deutlich: Rettet das Bädle! (cb)