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Drohende Schließung der Asperger Lehrschwimmhalle

Veröffentlicht: 24.10.2016
Autor: cb

Ende April 2017 soll die Asperger Lehrschwimmhalle geschlossen und anschließend abgerissen werden. Ersatzlos. Alternativlos. So stellen sich das Stand heute (24.10.) anscheinend die Stadtverwaltung und Teile des Gemeinderates vor und ernten dafür seit Tagen reichlich Unmut von ihren Wählern und Bürgern.

Leider findet die nächste Gemeinderatssitzung nach dem heutigen Redaktionsschluss der Asperger Nachrichten statt. Wir versuchen auf www.asperg.dlrg.de alle Mitglieder und Mitbürger auf dem Laufenden zu halten. Darüber hinaus möchten wir hier nochmals ein paar Punkte zusammenfassen.

Das Aus für das „Bädle“, wie die Asperger ihre Lehrschwimmhalle liebevoll nennen, würde den Schulen und etablierten Vereinen, wie der örtlichen Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft mit rund 300 Mitgliedern und der Schwimmabteilung des TSV Asperg mit 100 Schwimmern, die beide (fast) 50 Jahre erfolgreiche Vereins-, Jugend- und Ausbildungsarbeit vorweisen können, das Wasser abgraben.

Im Klartext: Kein Schulschwimmen mehr vor Ort, welches nicht erst seit dem Bildungsplan 2016 Pflicht ist und die Kommunen für die Umsetzung Sorge tragen müssten, keine Anfängerschwimmkurse, die immer gefragt sind, kein Schwimmsport, keine Ausbildungsstätte für Rettungsschwimmer, die bis dato im Asperger Freibad ihre Runden drehen und allein in den letzten fünf Jahren über 2.000 Wachstunden geleistet haben ...

Für doppelten Unmut sorgt in der Bevölkerung, dass nicht nur zig Kinder, Jugendliche und Erwachsene ab nächstes Frühjahr von jetzt auf nachher auf dem Trockenen sitzen sollen, sondern auch die Art und Weise. Man hat es scheinbar nicht für notwendig erachtet, die Betroffenen frühzeitig mit ins Boot zu nehmen und gemeinsame Gespräche über die Zukunft zu führen. Es werden wohl lieber vollendete Tatsachen geschaffen. Und dann?

Im Amtsblatt der Stadt Asperg (KW 42) fand die Lehrschwimmhalle bei den amtlichen Bekanntmachungen keinerlei Erwähnung. Und auch nicht, dass ein genannter Neubau einer Sporthalle (möglicher Baubeginn 2019 / Fertigstellung 2021) an den ersatzlosen Abriss der Lehrschwimmhalle sowie der alten Rundsporthalle nebst Verkauf der Grundstücke gekoppelt sein soll. Zwischen dem Zeitpunkt der Bekanntgabe (öffentliche Auslage der Beratungsunterlagen in der Stadtbücherei – Lesen bildet) und dem jetzigen Abstimmungstermin lagen 7 Tage, so dass die Vereine und Schulen fast keine Zeit für eine Reaktion hatten. Auch wenn es formal nichts zu beanstanden gibt, die städtische Nebensache namens Lehrschwimmhalle hätte man – ein Schelm, wer Böses denkt – anders handhaben können.

Es ist seit Tagen bei den Vereinen bittere Realität und kein künstlicher Druck auf die Tränendrüse, wenn z.B. eine Mutter anfragt, wie sie ihrer minderjährigen Tochter erklären soll, dass sie nicht mehr Schwimmen darf. Hier hilft der amtsdeutsche O-Ton wenig: „Man kann einen Ersatz der Lehrschwimmhalle zu einem späteren Zeitpunkt aus heutiger Sicht nicht beurteilen.“

Die DLRG und TSV Abt. Schwimmen haben vorgeschlagen, dass sich doch jeder Asperger Bürger an der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 25. Oktober 2016 (18:00 Uhr) live selbst ein Bild machen sollte. Und Asperg macht sich bereits ein Bild. Es wächst zudem mit dem aktuellen Umgang von öffentlichen Einrichtungen auch die Sorge und der Verdruss bei anderen Vereinen und ihren Mitgliedern, die sich nach und nach zu Wort melden.

Inzwischen schauen auch 210 DLRG-Ortsgruppen auf Asperg, welche der DLRG-Landesverband Württemberg (rund 60.000 Mitglieder) informiert hat, dass eine ihrer Ortsgruppen durch eine mögliche Bäderschließung gefährdet ist. Die DLRG OG Asperg erhielt daraufhin in den letzten Tagen Zuschriften und Anrufe aus Karlsruhe, über Weikersheim bis runter nach Ravensburg und sogar München zur kameradschaftlichen Unterstützung und von Ortsgruppen, welche die Aufgabe „Drohende Bäderschließung“ zusammen mit ihrer Stadtverwaltung positiv gemeistert haben.

Der TSV Asperg Abt. Schwimmen und die DLRG haben gemeinsam mit einer Unterschriftenaktion ein Bürgerbegehren angestoßen und waren unter anderem am vergangenen Samstag auf dem Asperger Marktplatz präsent. Die Vereine haben innerhalb eines einzigen Tages Hunderte von Unterschriften wahlberechtigter Bürger gesammelt, die gemeinsam Flagge zeigen wollen. Und man lässt sich auch nicht durch negative Beschlüsse an der Gemeinderatssitzung bremsen, da dies kein finaler Stichtag für das Bürgerbegehren ist. Wir freuen uns weiterhin über jede Unterschrift eines wahlberechtigten Aspergers. Auf der Homepage www.asperg.dlrg.de kann man auf der Startseite das Formular als PDF runterladen und die unterschriebene Liste bei den dort genannten Adressen in den Briefkasten werfen.

Die Unterstützer des Bürgerbegehrens fordern eine unabhängige und eingehende Prüfung der vorgelegten Kostenübersicht für eine Sanierung der Lehrschwimmhalle, bei der die Zahlen urplötzlich zu explodieren scheinen, eine Prüfung der in den Raum gestellten Kosten und Pläne für den Neubau einer Sporthalle als Ersatz für die marode Rundsporthalle und, wie kurioserweise von der Stadtverwaltung jahrelang gegenüber Vereinen und Schulen vertröstend selbst ins Spiel gebracht, eine mögliche Integration eines kleinen, zweckmäßigen Lehrschwimmbeckens bei einem Hallenneubau in Schulnähe, damit sinnvollerweise die Kinder und Jugendliche kurze Wege haben.

Die Chance für eine kombinierte Halle wurde bereits einmal vertan. Und zwar als vor ein paar Jahren direkt gegenüber der alten Lehrschwimmhalle beim Bürgergarten eine neue Sporthalle hingestellt wurde. Das Thema „Bädle“ ist nämlich nicht neu …

Die Vereine machen seit Mitte der 1990er-Jahre auf notwendige Rücklagenbildung und Erhalt der Lehrschwimmhalle aufmerksam. Zu einem Zeitpunkt, wo das Hallenbad mal wieder angezählt wurde, schrieb im November 2004 die DLRG OG Asperg in einer Pressemitteilung sinngemäß, dass die Lehrschwimmhalle so irgendwann sehenden Auges baden geht (Asperger Nachrichten vom 18.11.2004). Jahr für Jahr hat an der Lehrschwimmhalle der Zahn der Zeit genagt. Und nagt noch immer. Man kann nicht sagen, dass seitens der Asperger Stadtverwaltung nichts getan wurde, aber letztendlich waren es oftmals mit Vorbehalten eher lebenserhaltende Maßnahmen als die erhoffte nachhaltige Sanierung.
Und auch diese ist noch immer eine Option.

Die DLRG OG Asperg vertritt die weitsichtige und verpflichtende Ansicht, dass man mit Schwimmkenntnissen Kindern etwas für ihr ganzes Leben mit auf den Weg gibt. Ob zum Spaß an der Freude, als breitgefächerte Sportart oder in Notsituationen: Das Element Wasser hat in unserer Gesellschaft einen elementaren Stellenwert ... Und es ist tragisch genug, dass gegenüber dem Vorjahr in Deutschland im Jahr 2015 die Todesfälle durch Ertrinken (488 Menschen) um 24,5% angestiegen sind. Und es ist ebenso alarmierende Realität, dass deutschlandweit nur jedes zweite 10-jährige Kind schwimmen kann (forsa-Studie).

Erst am 8. Juli 2015 formulierte der damalige Kultusminister Andreas Stoch in Ludwigsburg anlässlich einer neuen landesweiten Initiative zur Verbesserung von Schwimmfähigkeiten für Grundschülerinnen und Grundschüler (Progamm „Schwimmfix“), dass jedes Kind in Baden-Württemberg nach der Grundschule angstfrei und sicher schwimmen können soll.“ Und wer möchte, der braucht bei einer Internet-Suchmaschine nur die Stichworte „Bildungsplan 2016 Baden-Württemberg“ eingeben. Ab der Grundschule ist beim Sportunterricht die „Bewegung im Wasser“ kein Wahl- sondern Pflichtbereich.

Die Stadt Asperg kann eigentlich stolz sein und sollte bestärkt ihrem kommunalen Auftrag weiter nachkommen, dass Dank der Ausbildungs- und Sportstätte und dem jahrelangen Engagement von Ehrenamtlichen, Lehrern und Eltern entgegen dem Deutschlandtrend, die meisten Grundschulkinder am Ende der Grundschulzeit Schwimmen gelernt haben. Ohne eine Lehrschwimmhalle oder Alternative ist Asperg allerdings in Zukunft nur noch ein Fall für die Statistik Bädersterben und steigende Zahl an Nichtschwimmer.

Aus diesen und vielen weiteren guten Gründen können und wollen die Asperger DLRGler, der TSV Asperg Abt. Schwimmen, die Elternbeiräte, Familien und alle weiteren Fürsprecher nicht, dass in der Lehrschwimmhalle ohne Zukunftsperspektive einfach der Stöpsel gezogen und mit der Abrissbirne der Lichtschalter betätigt wird. 

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