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Asperger Lehrschwimmhalle … und jetzt?

Veröffentlicht: 30.10.2016
Autor: cb

’68, ’90, 2016, ja so stimmen wir alle ein, mit dem Herz in der Hand und der Leidenschaft im Verein …“ lautet wohl der Abgesang der „Sport- und Schwimmfreunde Asperg“. Die Asperger Ausbildungs- und Sportstätten sind angezählt worden – in der Lehrschwimmhalle, dem „Bädle“, soll Ende April 2017 das Licht mit der Abrissbirne ausgeknipst werden. Und das ohne räumliche Alternative, Berücksichtigung geltender Bildungspläne, frühzeitige Einbeziehung von Betroffenen, Perspektive für die Vereine, etc.

Und wir können jetzt ein Lied davon singen: 1968 wurde die DLRG Ortsgruppe gegründet und hat in den Folgejahren tatkräftig die Ärmel hochgekrempelt, bereits seit Mitte der 1990er-Jahren reden wir uns den Mund fusselig, dass Rücklagen für die Lehrschwimmhalle geschaffen werden müssen und/oder Sanierungsbedarf besteht. Und 2016 stehen die Betroffenen innerhalb weniger Tage mit Zukunftssorgen vor dem fatalen Beschluss der Gemeinderatssitzung vom 25.10.2016.

Die Stadt hat aus der Lehrschwimmhalle irgendwie ein Flickwerk gemacht und in den vergangenen Jahren die Vereine und Schulen immer wieder vertröstet und hingehalten. Sei es für eine nachhaltige Sanierung oder dass man z.B. jetzt besser nicht so viel in Rundsporthalle und Lehrschwimmhalle investiert und das gesparte Geld für neue, am besten kombinierte Sportstätten einsetzt. Nachdem man jahrelang für alles andere Geld hatte oder zumindest ausgegeben hat, erklärt man den Betroffenen von jetzt auf nachher schulterzuckend „Pech gehabt“.

Dieser Tage lag bei der DLRG ein Cartoon auf dem Tisch. In einem Schwimmbecken ruft ein Mann winkend um Hilfe: „Ich kann nicht schwimmen!“ Am Beckenrand schaut ein anderer Mann mit hinter dem Rücken verschränkten Armen zu und meint: „Soll ich Ihnen das jetzt beibringen oder was?“ Das Lachen ist uns im Hals stecken geblieben, weil es die Situation sehr gut beschreibt. Und auch das Gefühl, wie es momentan vielen geht. Allein gelassen werden. Und die fehlende Weitsichtigkeit bezüglich der Folgen.

Nicht erst die Gemeinderatssitzung hat gezeigt, dass sich Abrissbefürworter wenig Gedanken über die Folgen gemacht haben. Man hat lieber der DLRG, dem TSV, Lehrschwimmhallen-Befürwortern und bemühten Fraktionen (Freie Wähler und SPD) vorgeworfen, sie hätten keine Ahnung, aber selbst hat man den versammelten Bürgern, die letzte Woche von der Rathaustür bis zum Gemeinderatsaal standen und für ihr „Bädle“ gekommen sind, keine wegweisenden Antworten oder Alternativen aufzeigen können.

Wie möchte die Stadt dem geltenden Bildungsplan für die Schulen gerecht werden? Wie geht es für die Vereine weiter? Die Kinder zeitraubend mit einem Shuttle nach Ludwigsburg oder gar mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren lassen? Das ist verlorene Unterrichtszeit. Oder Verantwortung auf Eltern abwälzen, die eine Fahrgemeinschaft bilden müssen? Das Vereins- und Schulschwimmen in umliegende Bäder verlegen? … Durch Gespräche und Austausch mit anderen Ortsgruppen und Schwimmern wissen wir, dass andere Gemeinden nicht unbedingt auf uns warten, erstmal ihren eigenen Schulen und Vereinen gerecht werden müssen, und es, abgesehen vom logistischen Aufwand, wenig bis keine Kapazitäten für die vielen Asperger Schüler und Schwimmkinder gibt. Man muss sich bitte so etwas vorher ansehen und überlegen, bevor man funktionierende Vereinsarbeit und Schulunterricht demontiert.

Und, nein, nochmals, man kann die Ausbildungsarbeit, den Schwimmsport und Schulunterricht nicht ausschließlich in den rund vier Monaten Freibadsaison bewerkstelligen. Erstmal sind die Hälfte davon, also zwei Monate, Pfingst- und Sommerferien und dazu ist man wetterabhängig. Allein schon die stark verregneten Tage von Mai bis Juli 2016 unterstreichen das. Und wer schon einmal einem Kleinkind das Schwimmen beigebracht oder zumindest zugesehen hat, der kann sich denken, dass man mit einer ganzen Gruppe Anfänger nicht so einfach mittags in einem Spaß-Nichtschwimmerbecken bei laufendem Freibadbetrieb einen Kurs abhalten kann.

Jeder, der sich etwas damit beschäftigt, weiß zudem, dass ohne Schwimmhalle der Nachwuchs verloren geht, kaum jemand als Trockenschwimmer zu einem Schwimmverein kommt oder gehalten werden kann, die Aktiven, Trainer und Ausbilder und deren in Aus-/Weiterbildung + Lehrscheine investierte Zeit nebst Geld verpuffen, Schulen Probleme haben werden den Bildungsplan umzusetzen ... und das alles sehenden Auges.

Die kraftlose Aussage, dass man ja einen Platz neben einem Sporthallenneubau freihalten könnte, um irgendwann vielleicht ein Lehrschwimmbecken anzubauen, wenn Geld da ist, wäre theoretisch ein Anfang, aber hilft niemand, wenn bis dahin nicht die noch existierende Schwimmhalle erhalten bleibt. Und genau diesen Erhalt fordern wir erstmal für alle Betroffenen. Ein Verein kann nicht einfach mal ein paar Jahre pausieren. Und das auf gut Glück? Versprechungen hatten die Asperger Bürger schon mehr als genug.

Vielleicht sollte man den Aspergern bzw. seinen Wählern mal erklären, wie vormals öffentlich getroffene Aussagen, publizierte Ziele zur Stadtentwicklung, Zielvorgaben vor der letzten Gemeinderatswahl und das Ergebnis des jetzigen Beschlusses miteinander harmonieren … z.B.

CDU Asperg (Homepage / aktuelle Begrüßung auf der Startseite): „Es ist erfreulich, dass immer mehr Menschen die Bedeutung von Bewegung und sportlicher Betätigung für Gesundheit und Lebensfreude erkennen. Für uns bedeutet das, dass wir kurzfristig versuchen wollen, unser kleines Hallenbad durch geeignete Maßnahmen noch einige Zeit in Betrieb zu halten.“

Grüne Asperg (Homepage / Unsere Ziele / Entwicklung der Stadt): „Die städtischen Gebäude sind Teil des Kapitals das die Gemeinde hat und erhalten sollte. Dementsprechend benötigen wir ein Sanierungs- und Restaurierungskonzept, damit wir in den kommenden Jahren den Erhalt schaffen. Wo es nicht gelingt, sind Neubauten unabdingbar. Bei der Rundsporthalle und dem Lehrschwimmbad ist es soweit. Hier muss Ersatz geschaffen werden. Die Grünen plädieren für eine baldige Planung der notwendigen Ersatzinvestition unter Ausnutzung aller Fördermittel, z.B. für Sportstätten u.ä.m. Gleichzeitig wäre zu untersuchen, ob eine Lehrschwimmhalle mit untergebracht werden kann. Die Synergieeffekte, z.B. eine gemeinsame Heizzentrale zusammen mit dem Schulkomplex würden sich hier aufdrängen.“

Wunderbar. Die Asperger freuen sich über gemeinsame Wege und Lösungen. Und vielleicht müssen mal die Prioritäten neu geordnet und Asperger Bürger gehört werden. Beispielsweise, ob irgendjemand eine Ost-Erweiterung der „Neuen Mitte“ braucht. Oder ob das Geld nicht besser bei Kindergärten, Schulen und vorhanden öffentlichen Einrichtungen aufgehoben wäre, wenn nicht sogar brandaktuell gebraucht wird.

Viele Bürger und Ehrenamtliche werden nicht nur einfach enttäuscht. Die bestellte Abrissbirne nimmt womöglich jahrzehntelanges Engagement und gemeinschaftliche Werte mit in den Container. Die Stadtverwaltung Asperg ist jetzt ein wenig in der Pflicht und hat durchaus noch die Möglichkeit Alternativen und Perspektiven aufzuzeigen. Wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Und wir geben die Lehrschwimmhalle nicht so einfach auf. (cb)

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