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50 Jahre DLRG OG Asperg – zurück in die Zukunft
Jubel, Trubel, Heiterkeit: über 400 DLRGler und Gäste aus nah und fern haben am Festwochenende (5./6. Mai 2018) mit der Asperger Ortsgruppe im Festzelt vor dem DLRG-Vereins- und Schulungsheim das 50-jährige Jubiläum gefeiert.
Am Samstagnachmittag startete die „Geburtstagsfeier“ mit einem offiziellen Festakt. Der Vorsitzende der DLRG OG Asperg Thomas Reche begrüßte herzlich die zahlreichen Gäste und dankte allen Mitgliedern, Freunden und Förderern, welche die Ortsgruppe aufgebaut und über Jahrzehnte getragen haben, und widmete ihnen die Jubiläumsfeierlichkeit. Für die Asperger DLRGler wünschte er sich, dass nicht nur rückblickend zur Gratulation und Anerkennung der geleisteten Arbeit, sondern darüber hinaus für den zukünftigen Erhalt des inzwischen über Generationen erfolgreichen ehrenamtlichen Engagements die Hand gereicht wird.
Es folgten herzliche Ansprachen mit Glückwünschen, aber auch mit Denkanstößen von Andreas Veltsios (DLRG Landesverband Württemberg), Rüdiger Bausch (DLRG Bezirk LB) und Ottmar Breckel (TSV Abt. Schwimmen). Die Grußworte der Stadt Asperg überbrachte in Vertretung für Hr. Bürgermeister Eiberger, der in Lure weilte, die 2. Stv. Bürgermeisterin Fr. Gerlinde Bässler. Und der Ehrenvorsitzende der DLRG OG Asperg Roland Kammerer war nicht nur sichtlich stolz auf seine Ortsgruppe, sondern fasste darüber hinaus fünf Jahrzehnte Vereinsgeschichte informativ und unterhaltsam zusammen. Verbunden mit dem augenzwinkernden Wunsch, dass die Ortsgruppe hoffentlich im Jahr 2068 ihren 100. Geburtstag feiert und er bis dahin gerne die DLRG-Chronik fortführt.
Die Asperger DLRGler haben sich sehr auf dieses Fest gefreut und monatelang die Veranstaltung vorbereitet. Und es war mehr wie eine Geburtstagsfeier und ein Blättern in der Vereinschronik. Wunsch und Idee war von Anfang an, dass man nicht allein mit einem Geburtstagskuchen im Freibad sitzt, sondern gemeinsam mit allen Aspergern feiert. Und viele hundert Mitglieder, Mitbürger und Familien sind der Einladung gerne gefolgt. Überwältigend mehr wie man erhofft hatte, so dass wir Samstagabend noch weitere Biertischgarnituren und Sitzgelegenheiten aufbauen durften. Und das ist nur eine der wunderbaren Jubiläumsanekdoten. Dankeschön, liebe Festgäste.
Bei aller Freude kommt man nicht umhin, dass der Schatten der im April 2017 geschlossenen Lehrschwimmhalle weiterhin auf der DLRG-Ortsgruppe, dem TSV und eigentlich auch den Schulen liegt. Das kann man leider nicht schön feiern. Insbesondere Andreas Veltsios vom DLRG-Landesverband Württemberg hat das um sich greifende Bädersterben in seiner fundierten Rede nochmals auf den Punkt gebracht.
Mit ersatzloser Schließung der örtlichen Schwimmhalle wird der existenzielle Kern der Rettungsorganisation berührt, welche unter anderem für gefragte Anfängerschwimmausbildung, Rettungswache im Asperger Freibad und lokale Jugendarbeit steht und das tragende Element nun einmal Wasser ist. Von befreundeten Vereinen mit Schwimmangeboten und Ausfall bei Sportunterricht ganz zu Schweigen.
Der Tagespresse war zu entnehmen, dass „die Schwimmer weiter für die Lehrschwimmhalle kämpfen werden“. Unsere Schlagzeile lautet umfassender:
„Die DLRG Ortsgruppe Asperg engagiert sich trotz mehr als unglücklicher Schließung der Lehrschwimmhalle weiter vor Ort, damit Ausbildung, Sport und Jugendarbeit eine Chance und Zukunft haben. Und, nicht zu vergessen, die OG feierte ein tolles 50-Jahre-Jubiläum …“
Wenn wir als Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft aufhören würden dafür einzustehen, dass Kinder Schwimmen lernen, es für Jugendliche eine sportliche Heimat mit sozialer Komponente gibt und eine über Jahrzehnte aufgebaute Verzahnung vom Nichtschwimmer bis zum Rettungswachgänger und Ersthelfer (egal ob an Land oder im Wasser) greift, dann hätten unsere ehrenamtlichen und gemeinnützigen Werte und Ziele keine Identität mehr.
Abgesehen davon, dass man nach über 105 Jahren Bestehen der DLRG und 50 Jahre vor Ort nicht unbedingt in Beweisnot ist, man sich aber auch nicht auf Lorbeeren ausruhen möchte. In diesem Sinn kann der Geburtstagswunsch nur lauten, dass es keinen dauerhaften Verlust der ganzjährigen Sport- und Ausbildungsstätte – die nebenbei nicht einmal hoffnungslos marode oder gar funktionsuntüchtig ist (Weiterbetrieb ggf. möglich) –, oder es keinen Stillstand hinsichtlich Alternativen geben darf (z.B. Stichwort „Kombi-Sportstätte in Schulnähe als Ersatz für Rundsport- und Lehrschwimmhalle), sondern es gemeinsam zurück in die Zukunft geht. Und das kann man nicht allein bewerkstelligen – hier ist die Öffentlichkeit und (Kommunal-)Politik nach wie vor aufgefordert und nachhaltig gefordert.
Auf die nächsten 50 Jahre … und das mit Sonnenschein. Das Festwochenende war passend dazu fast schon sommerlich, so dass das Festzelt rundum geöffnet werden konnte und viele Besucher es sich auch auf der Wiese vor dem Vereinsheim gemütlich gemacht haben.
Am Samstagabend hat die bereits vom Asperger Stadtfest bekannte und grandiose Band „Bob’s Finest“ das Zelt musikalisch zum Wackeln gebracht. Im Festzelt und auf der Tanzfläche war generationsübergreifend Tanzen, Mitsingen und gute Laune angesagt. Mit ausgelassener und friedlich-freudiger Stimmung hat man nicht zweimal bitten müssen. Und die vielen DLRGler gaben in weißen T-Shirts mit dem bunten Aufdruck „50 Jahre DLRG OG Asperg“ ein tolles gemeinschaftliches Bild ab.
Für das reichhaltige Verpflegungsangebot hat über das Festwochenende freundlicherweise die Familie Kramer + Team von der Freibadgastronomie und Bauernschenke Besigheim gesorgt. Herzlichen Dank! Und unsere DLRG-Jugend war Samstagabend mit der Haifisch-Bar dabei, die auch wieder am diesjährigen Stadtfest (21./22. Juli 2018) ein Treffpunkt für alle DLRGler, Freunde und Festbesucher sein soll.
Am Sonntag ging es bei anhaltend gutem Wetter sehr familiär zu. Im Festzelt spielte beschwingt die Asperger Stadtkapelle auf – herzlichen Dank! Willkommene Anlaufstelle war zudem die DLRG-Ausstellung mit einer fotografischen Zeitreise durch 50 Jahre Vereins- und Stadtgeschichte (Dankeschön an Beate und Marina Ade). Hier ging mancher älterer Asperger und DLRG-Senior auf Entdeckungsrunde und hat sich erinnert, wie das mit dem Freibad und „Bädle“ früher war und hat dazu Geschichten und Anekdoten erzählt. Und für die jüngeren Generationen war es ein netter und interessanter Einblick, der sicher auch gezeigt hat, woher man kommt und was man vereint bewerkstelligen kann. „Echt, das ist der und der!“, „So sah das damals aus.“ ...
Auf der Wiese vor dem DLRG-Vereinsheim hatten viele Kinder ihren Spaß beim Herumtollen, mit der Hüpfburg (Dankeschön an die Kreissparkasse Ludwigsburg), beim Kinderschminken und mit der Fotowand, während die Eltern und Gäste den sonnigen Tag gemütlich auf den Bänken rund um die Grillstelle genießen und mal die Füße baumeln lassen konnten.
Kurzum, die Jubiläumsveranstaltung war ein voller Erfolg und man wird sich gerne daran erinnern. Abschließend ein großes Dankeschön an alle Beteiligten und Helfer, die zum Gelingen beigetragen haben. Einen herzlichen Dank an die Stadtverwaltung, das Stadtbauamt und das Freibad-Team für die freundliche Unterstützung bei der Realisierung der Jubiläumsveranstaltung. Und rückblickend für die guten Jahre der Zusammenarbeit und des Miteinanders.
Mit einem großen zufriedenen Lächeln haben wir zwischenzeitlich viele positive Rückmeldungen und Zuspruch erhalten. Beispielsweise ob wir nicht unseren 51-jährigen Geburtstag nächstes Jahr auch so feiern wollen … Irgendetwas haben wir offensichtlich richtig gemacht. Wir freuen uns auf jeden Fall auf ein Wiedersehen (z.B.) bereits am Asperger Stadtfest 2018 und im Freibad, wenn wir unsere Rettungswachrunden drehen.